Rehkitzrettung

 

7. Juni 2023

 

Einsatz der Rehkitzrettung Bad Vilbel

 

Es ist wieder so weit und die Saison der Rehkitzrettung ist in vollem Gange. 

 

Am 7. Juni 2023 war der Treffpunkt auf 5:15 Uhr angesetzt, um die Wiesen im Krebsbachtal in Niddatal noch in den kühlen Morgenstunden vor der Mahd abzusuchen. Ein Einsatz erfordert einiges an Koordination, da an der Rehkitzrettung verschiedene Akteure beteiligt sind: Landwirte, Jagdpächter und Ehrenamtliche. Organisiert wird die Rehkitzrettung in der Region von dem Verein Tierschutzengel Rhein Main, der ehemaligen „Initiative Rehkitzrettung“. 

 

Warum muss man die Wiesen überhaupt ablaufen und vor der Mahd sichern?

 

Die Rehkitzrettung ist so wichtig, da die jungen Kitze in ihren ersten zwei Lebenswochen noch über keinen Fluchtinstinkt verfügen, sondern sich einfach ducken und auf ihren Liegeplätzen verharren. Auf diese Weise sind sie der großen Gefahr ausgesetzt, von der Mähmaschine erfasst und verletzt oder getötet zu werden. 

Aber auch für andere Tiere geht eine Gefahr von den Mähmaschinen aus, z.B. verschiedene Vogelarten, die in hohen Wiesen brüten oder für Gelege.

 

Die Ehrenamtlichen teilten sich in zwei Teams auf, um die Flächen zügig zu kontrollieren und Tiere zu sichern. Technisch ist die Rehkitzrettung sehr gut ausgestattet mit Drohnen, großen Monitoren und einem Wildtierretter. Die ausgebildeten Drohnenpiloten überfliegen die Wiesen mit den Drohnen, die durch Bildgebung anzeigen, wo sich ein Tier aufhält oder möglicherweise vor kurzem aufgehalten hat. Die Wärmebildkamera zeigt warme Stellen am Boden an; das können auch Liegeplätze sein, die von der Körperwärme von Rehen oder größeren Kitzen, die bis vor kurzem dort gelegen haben, so aufgewärmt worden waren.

Wird ein Kitz, ein brütender Vogel oder ein Gelege entdeckt, werden die Helfer per Funk an die Stelle dirigiert um nachzusehen. 

 

Wird ein Tier entdeckt, werden die Kitze sachkundig in Boxen auf Gras gebettet und bis nach der Mahd in Sicherheit gebracht, danach an einer geschützten Stelle in der Nähe wieder freigelassen. Gelege werden durch Stangen und Bänder sichtbar gemacht, so dass die Mähmaschine um diese herumfährt.

 

Die Randbereiche der Wiesen, die durch Büsche und Bäume nicht über die Drohne einsehbar sind, werden zu Fuß – mit aber auch ohne Wildretter – abgelaufen und kontrolliert. Ich hatte schon vergessen, wie mühsam und auch anstrengend die Suche zu Fuß im hohen Gras ist und welche Zeitersparnis die Drohnen bringen.

 

Der Einsatz war ein voller Erfolg, denn es konnten vier Kitze aus den Wiesen getragen und zwei Gelege gesichert werden. Es war wieder wunderbar zu sehen, wie verschiedene Interessengruppen im Sinne der Tiere so gut und effizient zusammengearbeitet haben.

 

An dieser Stelle möchten wir noch einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren und Helfer aussprechen, die sich mit großem Einsatz alle ehrenamtlich engagieren. 

 

Wenn jemand Interesse hätte, bei der Rehkitzrettung aktiv zu helfen, melden Sie sich gerne und wir stellen den Kontakt her. 

 


 

17. Juni 2021

 

Einsatz der Rehkitzrettung Bad Vilbel

 

Am 17. Juni 2021 sollten einige Wiesen im Krebsbachtal in Niddatal gemäht werden. In Abstimmung mit den Landwirten, dem zuständigen Jagdpächter und der Initiative Rehkitzrettung Bad Vilbel wurde im Vorfeld das Vorgehen organisiert. Um 4:15 Uhr ging es – noch in der Morgendämmerung – los, am vereinbarten Treffpunkt warteten die Ehrenamtlichen, die alle schon bei einigen Einsätzen dabei waren, bereits.

 

Wir teilten uns in zwei kleine Teams à vier Personen auf und fuhren zu zwei unterschiedlichen Wiesen, die „gesichert“ werden mussten. Sichern bedeutet, dass die Wiesen vor der Mahd nach ganz jungen Rehkitzen abgesucht werden, die auf ihren Liegeplätzen verharren und sich noch nicht von diesen fortbewegen. In den ersten zwei Lebenswochen verfügen die Kitze nur über einen Duck- und noch nicht über einen Fluchtinstinkt, weshalb sie der Gefahr ausgesetzt sind, von der Mähmaschine erfasst und verletzt oder getötet zu werden.

 

Zu jedem Team gehörte ein Drohnenpilot, der die Wiesen mit der Drohne, an der eine Wärmebildkamera angebracht ist, überfliegt und absucht. Es ist spannend, dies das erste Mal zu sehen. Die Drohnen bringen eine wahnsinnige Zeitersparnis für alle Helfer und sind zudem, und das ist noch wichtiger, sicherer als das Absuchen der Wiesen per pedes. Die Randgebiete der Wiesen, die durch hohe Bäume oder dichte Büsche verdeckt und für die Drohne unübersichtlich waren, suchten wir zu Fuß ab. Bald merkte ich, wie schwierig es ist, das sehr hohe Gras gewissenhaft zu durchsuchen, denn nicht selten reicht es bis über die Hüfte und es ist nicht nur sehr mühsam, sondern auf sehr großen Flächen auch fast unmöglich, alle Stellen bis auf den Boden nach Kitzen ganz sicher zu durchsuchen.

 

Wenn die Drohne auf dem Bildschirm, den der Drohnenpilot in der Hand hält, einen roten Punkt anzeigt, starten die Rehkitzretter und werden per Funk an die entsprechende Stelle navigiert. Der Weg durch das hohe, nasse Gras ist beschwerlich. Aufgeregt läuft man auf den roten Punkt zu um zu überprüfen, ob sich nicht vielleicht doch ein Tier dort aufhält. Die Wärmebildkamera zeigt nämlich auch Stellen an, an denen bis vor kurzem noch Rehe oder größere Kitze gelegen haben, denn der Boden ist von der Körperwärme der Tiere noch so erwärmt und hebt sich optisch auf dem Bildschirm mit einem roten Punkt von der kühlen Umgebung ab. Wenn man mit der Drohne dann tiefer fliegt, kann man den Boden genau absuchen und sieht die platt gelegenen Halme. 

 

Bei ganz kleinen Kitzen gilt es, diese sachkundig in Sicherheit zu bringen. Das Team der Rehkitzrettung Bad Vilbel hat schon einiges an Erfahrung gesammelt und leitet mich an. Kitze dürfen nicht mit bloßen Händen angefasst werden, man zieht sich Handschuhe über und nimmt Grasbüschel in die Hand, um das Kitz vor der Hand und Geruchsübertragung des Menschen zu schützen, damit die Ricke später ihr Kitz wieder annimmt. Die ganz kleinen Kitze werden dann vorübergehend in einer mit Gras ausgelegten Box untergebracht und aus der Wiese getragen. Umgehend nach der Mahd werden sie an der Stelle wieder freigelassen, an der sie gefunden wurden.

Einige Kitze waren schon groß genug, um selbständig zu fliehen. Essentiell ist, dass nicht zu viel Zeit zwischen der Suche und der Mahd liegt, denn die Kitze, die schon fliehen, könnten zurück in die Wiese rennen und dann doch von der Mähmaschine erfasst werden.

 

Wir waren durchaus erfolgreich, denn es hatten sich einige Kitze in den hohen Wiesen versteckt, die so gerettet werden konnten. Kurz nachdem wir die Wiesen fertig abgesucht hatten, kam der Landwirt mit der Mähmaschine und konnte die gesicherten Wiesen mähen.

Bei meinem ersten Einsatz konnte ich mich davon überzeugen, dass die Rehkitzrettung sehr notwendig ist und gemeinschaftlich von Landwirten, Jagdpächtern und Tierfreunden sehr effektiv umgesetzt wird. Für mich war es eine besondere Erfahrung und ich werde gerne im nächsten Jahr wieder helfen!

 

Gleichzeitig zu diesem fand noch ein Einsatz der Rehkitzrettung in Harheim statt. Nach dem kommenden Wochenende wird die Mähsaison aller Voraussicht nach beendet sein. An dieser Stelle möchten wir noch einmal ein großes Dankeschön an die Organisatoren und Helfer aussprechen, die sich mit großem Einsatz alle ehrenamtlich engagieren. Die Rehkitzretter Bad Vilbel sind im Frühling in der Zeit des Mähens dauerhaft im Einsatz. 

 

Wenn Sie die Initiative mit einer Spende unterstützen möchten, tragen Sie als Verwendungszweck bei Ihrer Überweisung bitte „Rehkitzrettung“ ein.

 

Bernd-Stephan-Tierschutz-Stiftung 

IBAN: DE25 5125 0000 0001 1206 20

BIC: HELADEF1TSK

 


 

Initiative Rehkitzrettung Bad Vilbel

 

Liebe Tierfreunde und Unterstützer,

 

wir möchten Sie auf eine Tierschutz-Initiative in der Region aufmerksam machen und um  Ihre Unterstützung bitten. Die ehrenamtliche tätige Rehkitzrettung Bad Vilbel.

Jedes Frühjahr sterben Tausende von Rehkitzen einen grausamen Tod durch Mähmaschinen. Grund hierfür ist, dass Rehkitze in den ersten zwei Wochen ihres Lebens noch keinen Fluchtreflex entwickelt haben. Ihre Mütter legen sie im hohen Gras ab. Klein, geruchlos und mit dem ausgeprägten Instinkt, sich bei Gefahr flach zu ducken und nicht zu flüchten macht es sie zu leichten Opfern der Mähmaschinen.

 

Laut einem veröffentlichten Kitzreport 2019 wurden von 17 aktiven Gruppen auf 3.845 ha Grünfläche 1.164 Kitze gerettet. (Quelle: www.rekitzrettung-hilfe.de) Nach Expertenschätzungen werden ohne vorheriges Absuchen pro 100 ha Grünland 4 Kitze getötet oder verstümmelt.

 

Kitze sind im hohen Gras nicht leicht zu finden. Hier bietet die moderne Technik der Drohne mit Wärmebildkamera eine sehr viel effektivere Alternative zur Begehung. Man kann eine größere Fläche in kürzerer Zeit absuchen und es sind weniger Helfer notwendig.

 

Im Jahr 2019 haben Bad Vilbeler Tierfreunde die Rehkitzrettung Bad Vilbel ins Leben gerufen. In Absprache mit dem Landwirt und dem zuständigen Jagdpächter fliegen sie die Wiesen, meist in den frühen Morgenstunden, mit einer Drohne ab, um Rehkitze zu finden und aus der Wiese herauszutragen. Unmittelbar im Anschluss daran wird die Wiese gemäht. 

 

Dieses Jahr konnten schon einige Kitze vor dem – ohne die Retter sicheren – Tod gerettet werden. Hierbei kamen überwiegend zwei Drohnen mit Wärmebildkamera zum Einsatz, deren Anschaffung von einem großzügigen Spender ermöglicht wurde. 

Die Gruppe, zu der auch drei Drohnenpiloten gehören, engagiert sich ehrenamtlich für die Rehkitzrettung. Für die durch den Einsatz der Drohnen anfallenden weiteren Kosten für Akkus, Wartung und ggf. Reparatur der Drohnen etc. ist die Initiative deshalb auf Spenden angewiesen. Die Spendensammlung erfolgt durch die Bernd-Stephan-Tierschutz-Stiftung.

 

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen würden.

 

Bernd-Stephan-Tierschutz-Stiftung

IBAN: DE25 5125 0000 0001 1206 20

BIC: HELADEF1TSK

Verwendungszweck: Rehkitzrettung 

 

Bei Spenden bis 200 Euro können Sie sich unter folgendem Link die Vereinfachte Zuwendungsbestätigung herunterladen.